Giersch, wilde Brombeeren, Löwenzahn ... alles da.
Einfach mal den Boden mit einem Spaten umgraben? Eine Illusion. Für jede Rose musste mühevoll ein Loch in den Mergel gekratzt werden. Kubikmeterweise wurde Erde hochgeschleppt und aufgeschüttet. Und es hat sich gelohnt. 15 Jahre später ist ein kleines Paradies entstanden, im Juni dominiert von einem ominösen blühenden Baum: ein alter Apfelbaum, der zur Hälfte von einer Ramblerrose überdeckt den ganzen Garten in einen betörenden Duft taucht.
Mein Garten hat viele unterschiedliche Zonen. Zum Haus hin ist er eher strukturiert, zum Waldweg hin wird er immer wilder. Es gibt viele Hochbeete, Töpfe, Pflanzsteine und ein Gewächshaus. Die naturnahen Bereiche sind von diversen Benjes-hecken abgegrenzt. Es gibt Beerenobst, Busch-werk, Laubbäume und einem großen Kompost-bereich. Der Garten grenzt nach Südwesten an einen Fußweg, der durch ein waldähnliches Gebiet führt, das vor wenigen Jahren noch von alten Buchen dominiert wurde. Seitdem die Bäume gefällt werden mussten, kommt im Sommer deutlich mehr Licht in meinen Garten. Zu den Seiten befinden sich die Gärten meiner Nachbarn. Echte Schätze sind die alten Obstbäume, die vor ungefähr 60 Jahren gepflanzt worden sind, und eine riesige Japanische Zierkirsche. Seitdem ich die Pflanzenvielfalt in meinem Garten deutlich erhöht habe, entdecke ich jedes Jahr neue Insekten, auch Wildbienen, die ich vorher noch nie gesehen habe.
Die phänologische Uhr fasziniert mich als Gärtnerin seit vielen Jahren. Auch imkerliche Tätigkeiten lassen sich danach planen.
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Das Frühjahr ist nach dem Phänolo-gischen Kalender in drei Jahreszeiten eingeteilt:
Mit der Haselnuss-Blüte beginnt der Vorfrühling. Für die Honigbienen be-ginnt damit das neue Bienenjahr. Bei Temperaturen über 12 Grad kann man die Bienen bei ihren Reinigungsflügen beobachten. Hummeln, die schon bei kühleren Temperaturen fliegen kön-nen, sind an Krokussen zu beobachten. Die im Vorfühling blühende Salweide bietet den Honigbienen als erste Trachtpflanze reichlich Nektar und Pol-len. Somit können und Arbeiterinnen mit der Aufzucht der ersten Sommer-bienen beginnen.
Auf den Vorfrühling folgt der Erstfrüh-ling. Seine Zeigerpflanze, also die Pflanze, die den Beginn dieser Jahres-zeit anzeigt, ist die Forsythie. Forsy-thien bieten kaum Nektar oder Pollen für Bienen, aber mit ihrer Blüte zeigen uns Gärtner:innen an, dass der Boden wärmer wird, und z.B. die Rosen ge-schnitten werden können. Im Vorfrüh-ling blüht die Süßkirsche. Für uns Imker:innen bedeutet das: Honigraum aufsetzen! Die Bienen steigern ihre Bautätigkeit Das bedeutet, dass sie nun intensiv Wachsplättchen "ausschwitzen" und damit die Zellen auf den vom Imker vorgegebenen und bauen nun intensiv Mittelwände aus, die sie in Kürze für die Einlagerung des Honigs benötigen.
Die dritte Jahreszeit ist der Vollfrühling. Er beginnt mit der Obstblüte. Apfel-bäume, Winterraps und Ahornbäume bieten mit ihren Blüten die erste Mas-sentracht, an der Bienen soviel Nektar sammeln können, dass sie die Über-schüsse in den Honigräumen einlagern. Dieser Honig wird "Frühtrachthonig" genannt.
Fred Endrikat (1890-1942)
Früher Frühling
Zwischen Februar und März
Liegt die große Zeitenwende,
und, man spürt es allerwärts,
mit dem Winter geht`s zu Ende.
Schon beim ersten Sonnenschimmer
Steigt der Lenz ins Wartezimmer.
Keiner weiß, wie es geschah,
und auf einmal ist er da.
Manche Knospe wird verschneit
Zwar im frühen Lenz auf Erden.
Alles dauert seine Zeit,
nur Geduld, es wird schon werden.
Folgt auch noch ein rauher Schauer,
lacht der Himmel um so blauer.
Leichter schlägt das Menschenherz
zwischen Februar und März.
Der Frühsommer beginnt mit der Blüte des Schwarzen Holunders, der Hochsommer mit der Lindenblüte und der Spätsommer mit der Fruchtreife der Eberesche. Nach der Sommerlindenblüte schleudern wir Imker:innen unseren Sommerhonig. Alles, was die Bienen danach sammeln können, soll ihnen für den Wintervorrat bleiben. Mit beginn des Spätsommers bereiten sich die Völker schon auf den Winter vor.
Der Frühherbst beginnt mit der Fruchtreife des Schwarzen Holunders. Jetzt beginnen die Bienenvölker die Winterbienen aufzuziehen. Die Winterbienen müssen die Königin bis zum Frühling pflegen und wärmen. Darum wollen wir Imker:innen bis zu diesem Zeitpunkt mit der Behandlung gegen die Varroamilben und dem Einfüttern für den Winter fertig sein. Eine wichtige Nahrungsquelle für die Winterbienen sind Nektar und Pollen vom Efeu. Nur ältere und aufrecht wachsende Pflanzen blühen und bieten diese Nahrung. Leider werden immer mehr aufrecht wachsende Efeupflanzen entfernt. Zum Glück habe ich im Garten eine hohe Eberesche, die einer alten Efeupflanze eine Stütze ist.
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